Romantik Blog
Roséwein als neuer Trend
Lange wurde er belächelt. In den letzten Jahren aber hat sich Roséwein durchgesetzt und ist inzwischen extrem beliebt. „Die Nachfrage steigt weiter“, weiß Winzer Allendorf. Selbst Rosé-Skeptiker werden zu Fans, denn mit der Beliebtheit steigt auch die Vielseitigkeit des Angebots. „Unser Assmannshäuser Spätburgunder Rosé 2018 ist sehr maskulin und weniger fruchtig-leicht als gewohnt – also durchaus auch etwas für Nicht-Rosé-Trinker“, erzählt Allendorf. Für alle, die es weiß und leicht mögen, sind diesen Sommer weiße Cuvées die erste Wahl. Durch die Kombination verschiedener Rebsorten weisen Cuvées weniger Säure auf, der Geschmack wird fruchtiger und duftiger.
Weine im Bar-Mix
Sommerlich und trendy sind Weine im Longdrink. „Gin mit Weißwein statt Tonic Water und einem guten Soda ist mein absoluter Favorit“, schwärmt Allendorf. „Durch den Wein lassen sich die Süße und die fruchtigen Botanicals im Gin besonders hervorheben.“ Unkonventionelle Ideen wie diese machen die Faszination am Wein für Ulrich Allendorf aus: „Bei Wein geht es immer um Genuss und neue Geschmackserlebnisse. Mit einem guten Wein, für den man sich Zeit nimmt, schafft man nicht nur einen Moment der Gaumenfreude, sondern auch Erinnerungen.“
Wein-Wissen
DIE HÄUFIGSTEN FRAGEN
Sind Eiswürfel im Wein erlaubt?
An warmen Sommertagen ist das kein Fauxpas. Viel schlimmer wäre es, Wein zu warm zu trinken.
Rotwein zu Fisch?
Das ist kein Tabu, vor allem bei gegrillten Gerichten und intensiven Aromen. Es kommt immer auf die Kombination der Geschmacksnoten an.
Welche Temperatur muss Wein haben?
Weißweine sollten bei 4 bis 6° C eingeschenkt werden, sodass sie im Glas eine Trinktemperatur von 8 bis 10° C haben. Rotwein sollte bei 14 bis 16° C getrunken werden. Die Angabe Zimmertemperatur stammt noch aus Zeiten, als die Räume deutlich kühler waren als heute.
Ist Rotwein gesund?
Der hohe Gehalt an Polyphenolen im Rotwein wirkt positiv auf das Herz-Kreislauf-System und die Zellalterung. Wichtig ist, Wein genussvoll und in Maßen zu trinken. Die empfohlene Tagesmenge liegt bei 0,15 l für Frauen und 0,25 l für Männer.
Muss Rotwein atmen?
Nach dem Öffnen sollte der Wein 15 bis 30 Minuten atmen. Durch die Sauerstoffzufuhr wird er schlanker und weicher.
Wie lange ist ein geöffneter Wein haltbar?
Verschlossen im Kühlschrank gelagert, sollte ein Wein drei bis vier Tage haltbar sein. Er verändert allerdings mit jedem Tag Geschmack, Geruch und Farbe.
Ist Klimawandel auch Weinwandel?
Neben Lage und Region ist das Klima einer der wichtigsten Faktoren für den Anbau und die Qualität von Wein. Trocken, warm und sonnig soll es für den Rotwein sein, während der Weißwein auch eine milde, regenreichere Witterung verträgt. Laut Klimaforschern werden die Temperaturen im Laufe des Jahrhunderts im Mittelmeerraum um 1,5 °C und in Nordeuropa um 4 °C ansteigen. In vielen Anbaugebieten haben sich die Termine für Blüte, Reife und Lese bereits über die letzten vierzig Jahre nach vorn verschoben. Die Erwärmung stellt vor allem südeuropäischen Regionen vor Probleme. Durch Trockenheit könnten sich betroffene Weine in Aroma und Qualität stark verändern. Nördlichere Regionen dagegen könnten erheblich profitieren, da sich für sie die Anbaubedingungen verbessern. So steht dem traditionellen Weißweinland Deutschland gerade in südlichen Gebieten ein Wandel zugunsten des Rotweins bevor, während der europäische Weißweinanbau sich nach Südengland und Skandinavien ausdehnt. In Zukunft könnte es in der Weinkarte also heißen: Tempranillo aus dem deutschen Rheingau und Riesling aus dem schwedischen Småland.
Weinreise ins Unbekannte
Bordeaux aus Frankreich, Barolo aus Italien, Grüner Veltliner aus Österreich oder Riesling aus Deutschland – Namen, die die Herzen von Weinliebhabern höher schlagen lassen. Doch auch andere Herkunftsgebiete und Rebsorten bringen höchst interessante Weine hervor. Eine Entdeckungsreise für Weinliebhaber …
Flandern (Belgien)
Weinbau in Belgien wurde schon im 9. Jahrhundert von Mönchen betrieben, dann aber aufgrund widriger Klimabedingungen aufgegeben. Erst in den 1970er Jahren gab es eine Renaissance. Einer der Weinpioniere ist der Geschäftsmann Jaap van Rennes, der in der Nähe der Stadt Tongeren in alten Archiven Hinweise auf einstigen Weinanbau fand und die Böden rekultivierte. Heute wird dort hauptsächlich die Rebsorte Chardonnay angebaut. Das Ergebnis: in Eichenfässern gereifte Weine, die Liebhaber in der ganzen Welt haben.
Côte d’Azur (Frankreich)
Mit über 2.700 Sonnenstunden im Jahr, dazu ausreichend Regen und Wind, milde Winter und mineralhaltige Böden: Das Hinterland der Côte d’Azur ist wie geschaffen für trockene und gehaltvolle Weine. Eine Rarität stellen die Gewächse aus der Gegend westlich von Nizza dar, die unter der Qualitätsbezeichnung Vins de Bellet auf gerade mal 50 ha angebaut werden und ca. 120.000 Flaschen Wein jeglicher Couleur hervorbringen.
Rust und Apetlon (Österreich)
Die beiden Anbaugebiete liegen am Neusiedler See, der mit 2.000 Sonnenstunden perfekte Bedingungen für den Weinbau bietet. Die Gegend um Neusiedl am See gilt als geheimer Schatz unter Europas Weinregionen. Dort werden neben den Klassikern Grüner Veltliner, Welschriesling oder Pinot Blanc auch einzigartige Weinsorten wie der „Ruster Ausbruch“ kultiviert. Der edelsüße Weißwein ist allerdings nichts für Liebhaber trockener Weine.
Limburg (Holland)
Wer hätte das gewusst? In Holland wird seit der Römerzeit Wein angebaut. Heute zählt das Land mehr als 150 kommerzielle Kellereien. Die meisten Weinberge liegen in der Region Limburg, das mit über 90 Hektar das wichtigste niederländische Weinbaugebiet ist. Auch auf den Hügeln um Maastricht wird Wein angebaut, der zum kulinarischen Ruf dieser Gegend beiträgt. Eine Spezialität ist die niederländische Weinsorte Auxerrois.
Kent und Sussex (Großbritannien)
Es ist nicht unbedingt das Erste, was einem bei Großbritannien in den Sinn kommt. Und doch: England beherbergt zahlreiche Weingüter mit erfolgreicher Geschichte, die meisten davon befinden sich im Südwesten des Landes. Die Kalkböden von Kent und Sussex bringen eine hochwertige Ernte an Chardonnay-, Pinot-Noir- und Pinot-Meunier-Reben hervor, die vielfach zu Schaumwein verarbeitet werden, dessen Qualität sich durchaus mit Champagner messen kann.
Kleine Weinkunde
Kabinett:
Muss bestimmte Mindestanforderungen, z. B. an Mostgewicht erfüllen.
Landwein:
Reben aus einem bestimmten Anbaugebiet, Ortsangabe auf Etikett, trocken oder halbtrocken.
Qualitätswein:
Unterliegt amtlicher Prüfung, Unterschiede: ‚Qualitätswein bestimmter Anbaugebiete‘ (QbA) darf mit Zucker angereichert werden, ‚Qualitätswein mit Prädikat‘ erlaubt keine Anreicherung.
Spätlese:
Reifer, fruchtiger Wein, Reben werden frühestens sieben Tage nach der allgemeinen Lese geerntet.
Tafelwein:
Ausschließlich aus zugelassenen Rebflächen und Rebsorten Deutschlands, ohne Ortsangabe.
Hotel-Tipps:
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