Romantik Blog
Kaffee rösten aber wie?
Es ist ein Prozess, bei dem es um trockene Hitze, spezielle Düfte und ein gutes Gehör geht. Das Ziel: den Kaffeebohnen in einem schonenden Verfahren die über 800 Aromastoffe zu entlocken, die das Getränk so unvergleichlich machen. Kaffee rösten – ein Handwerk, für das man viel Erfahrung braucht. Nicola Ruß ist Expertin und erklärt, wie sich beim Rösten ein harter Kaffeekern in ein knackiges Genussprodukt verwandelt. „Rohkaffee duftete nach frisch geschnittenem Gras. Bei 200 bis 215 Grad wird er in rund 20 Minuten zur braunen Kaffeebohne, die eher nach frisch gebackenem Toast duftet. Wir haben die Bohnen während des gesamten Röstprozesses im Blick und hören auch genau hin. Denn mit dem sogenannten First Crack verraten uns die Bohnen, dass es ihnen zu heiß wird. Die Temperatur muss dann angepasst werden.“
Als First Crack bezeichnen Röster den Zeitpunkt, an dem das Wasser in der Kaffeebohne zu kochen beginnt und als Wasserdampf entweicht. Die Temperatur und die Dauer des Röstens entscheiden darüber, ob der Kaffee sein volles Aroma entfalten kann. Wird zu schnell und zu heiß geröstet, verbrennt er, behält Säure und entwickelt Bitterstoffe. Nicole Ruß: „Unser Kaffee hat dagegen eher eine süße Note. Die Bohnen enthalten Fruchtzucker. Werden sie schonend geröstet, kann der Zucker karamellisieren und die Säure hat Zeit, sich abzubauen.“ Ideale Voraussetzungen für einen perfekten Kaffeegenuss.
Interview mit Gerd Ripp
Herr Ripp, was macht eigentlich ein Barista – außer Muster in den Milchschaum zu zaubern?
Gerd Ripp (lacht): Ein Barista ist ein Kaffee-Experte durch und durch. Er kennt also das Produkt von der Herkunft über Qualitäts- und Geschmacksmerkmale bis hin zur perfekten Zubereitung.
Und wie gelingt der ideale Kaffee?
Die Grundlage hierfür ist ein guter Rohkaffee, der schonend geröstet wurde. Bei der Zubereitung ist wichtig: Bloß kein kochendes Wasser über das Kaffeemehl schütten. Dadurch verbrennen die Geschmacksstoffe, der Kaffee wird bitter. Mein Tipp: Lassen Sie gekochtes Wasser auf etwa 85 Grad abkühlen – perfekt.
Mit welchem Equipment bereiten Sie Kaffee am liebsten zu?
Am besten gelingt guter Kaffee mit einer Siebträgermaschine. Ich bin aber auch großer Fan der French Press und von Filterkaffee.
Welche Kaffee-Trends finden Sie aktuell am spannendsten?
Meine Gäste dürfen sich auf Draft Coffee freuen. Kaffee wird dabei schonend abgekühlt und in Bourbon-Fässer gegossen. Aktuell bieten wir unter anderem den Avocado-Latte an. Mein persönlicher Liebling ist Eierlikör-Espresso, ein abgekühlter doppelter Espresso-Macchiato mit einem Schuss Eierlikör – ein himmlischer Genuss.
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