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Romantik Blog

Auf einer kreisrunden Fläche, gefüllt mit 23 Kubikmetern Sägemehl, messen sich zwei Sportler, begleitet von einem Kampfrichter. Was heute eine moderne Sportart mit hoher Popularität im gesamten Land ist, gehörte in einigen Schweizer Regionen bereits seit Jahrhunderten zur Festkultur. Eine erste Darstellung des Schwingens (das Wort setzt sich aus Schweiz und Ringen zusammen) stammt aus dem 13. Jahrhundert.

Zuchtstier

Gesucht: Der Schwingerkönig

Als Hirtensport war Schwingen vor allem bei Alp- und Wirtshausfesten beliebt. Dem Sieger winkten Preise vom Stück Hosenstoff bis zu einem Schaf. Als Hauptgewinn galt die Siegerehre. Mit der Gründung des Eidgenössischen Schwingverbandes wurde 1895 erstmals ein einheitliches Regelwerk für die komplette Schweiz festgelegt. Seitdem wird alle drei Jahre beim Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest (ESAF) der neue Champion, der Schwingerkönig, gesucht. Zum diesjährigen ESAF in Zug werden zwischen dem 23. und 25. August 300.000 Besucher erwartet. Dass der Schweizer Nationalsport auch heute noch so eine große Popularität besitzt, hängt wohl mit dem eidgenössischen Traditionsbewusstsein zusammen. Auch heute erhält der Sieger hier einen Lebendpreis, den Siegermuni. Solch ein Stier machte bereits einige Schwingerkönige zu Millionären, den wertvollen Samen sei Dank.

Respekt vorm Gegner

Ein Gang, wie ein Schwingerkampf genannt wird, dauert fünf Minuten. Wer danach von der Jury die höchste Punktzahl erhält, gilt als Sieger. Bei einem Schwingfest müssen die Ringer sechs Gänge überstehen, beim ESAF sogar acht. Aus etwa 100 verschiedenen Schwüngen und 300 Kombinationen gilt es den richtigen anzuwenden, um den Gegner, der nur an der Schwingerhose gegriffen wird, zu Boden zu befördern. Wer mit beiden Schulterblättern im Sägemehl liegt, hat den Gang verloren. Nach dem Gang wischt der Sieger dem Verlierer das Sägemehl von den Schultern. Bei aller Popularität und Medienpräsenz hat sich der Schwingsport seine ursprünglichen Werte bewahrt: Respekt und Bodenständigkeit.

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