Es sieht so selbstverständlich, so wunderbar elegant aus, wenn Telemarkfahrer in ihrem unverwechselbaren Stil über die Pisten gleiten. Ähnlich wie beim Langlauf ist die Ferse des Skischuhs nicht fixiert, sondern nach oben hin frei beweglich. Diese Freiheit ist für den Anfänger im ersten Moment verunsichernd, aber die Basis der Technik. Sie ermöglicht es, in einer Art Ausfallschritt die Hänge hinab zu schwingen. Das vordere Knie wird dabei stark angewinkelt, nach jeder Kurve folgt ein Schrittwechsel und der Fahrer zelebriert auf dem anderen Bein einen stilvollen Kniefall.

Ab 1940 nahm die Bedeutung des Telemarkfahrens immer mehr ab, wurde von leichter zu erlernenden neuen Techniken verdrängt, die mit der alten Eleganz allerdings nicht mithalten konnten. 1980 haben amerikanische Skilehrer das Telemarken wiederentdeckt und von dort wanderte die Erfindung des skibegeisterten Norwegers zurück nach Europa. Generell ist Telemarken überall dort möglich, wo auch ganz normal Alpin-Ski gefahren wird. Ideal sind breitere, leichte bis mittelschwere Pisten. Die entsprechenden Kurse werden mittlerweile in allen bekannten Skigebieten angeboten und sind auch für Anfänger geeignet. Geübtere Läufer brauchen rund zwei Tage, um die Grundlagen der Technik auf die Piste zu bringen.

Überall gibt es im Winter Fantreffen und Wettkämpfe in den drei nordischen Disziplinen Skifahren, Skispringen und Langlaufen. Über den internationalen Skiverband FIS werden Rennen auf Weltcup-Niveau organisiert. Das große Ziel: Mit der traditionellen Technik bei Olympia anzutreten. Ein alter Norweger würde darüber vor lauter Begeisterung glatt einen Kniefall hinlegen.