Romantik Blog
Bunt, schräg, liebenswert
Fachwerk zieht die Menschen an, kaum jemand kann sich der Faszination entziehen. Die mittelalterlichen Stadtkerne vermitteln Heimatgefühle, bieten Geborgenheit und wirken beruhigend auf Bewohner und Besucher. Was ist der Grund? Kein historisches Fachwerkhaus ist wie das andere, jedes hat seinen individuellen Charme und seine ganz eigene Geschichte. Fachwerkhäuser geben Einblick in die Lebensweise vergangener Jahrhunderte und sind Ausdruck handwerklichen Könnens mit einem unendlichen Reichtum an Formen, Schmuck und Symbolik. Grob gebeilte Balken, windschiefe Mauern oder schräge Fußböden geben den Häusern ihr oftmals pittoreskes Erscheinungsbild, das ihre Betrachter verzaubert.
Die schönsten Fachwerkstädte Deutschlands
Auf einer Reise durch die Geschichte besuchen Sie zehn sehr gut erhaltene Fachwerkstädte mit historischen Stadtkernen und mittelalterlichem Flair. Viele davon sind zum UNESCO-Weltkulturerbe gewählt worden. Die Auswahl an sehenswerten Fachwerkstädten ließe sich beliebig erweitern. In der „Deutschen Fachwerkstraße“ haben sich über 100 Städte mit prägendem Fachwerkbestand zusammengeschlossen. Gut 3.500 km müsste man reisen, um alle zu sehen: von der Elbe (Stade) im Norden bis zum Bodensee (Meersburg) im Süden.
Goslar
Die niedersächsische Gemeinde Goslar besitzt ähnlich wie das 60 Kilometer entfernte Einbeck eine Vielzahl von farbenprächtig restaurierten und reich verzierten Fachwerkbauten.
Vor Ort: Romantik Hotel Alte Münze
Fritzlar
Die Holzständerbauten der an Geschichte reichen Dom- und Kaiserstadt gehören heute zu den ältesten Fachwerkhäusern in Hessen. Besonders sehenswert: der historische Marktplatz.
Tübingen
Die besonders gut erhaltene Altstadt ist geprägt von Fachwerkhäusern, deren Ursprung bis ins 15. Jh. zurückreicht. Das mächtigste unter ihnen, der Fruchtkasten, diente der Vorratshaltung.
Bernkastel-Kues
Ein prächtiges Fachwerk-Ensemble bildet die Altstadt des Moselstädtchens, als dessen Highlight der mittelalterliche Marktplatz mit dem Renaissance-Rathaus heraussticht.
Quedlinburg
Die Stadt am Harzrand gilt als die Fachwerkgemeinde par excellence – über 1.300 Fachwerkhäuser aus sechs Jahrhunderten vom Mittelalter bis zum Klassizismus stehen hier auf engem Raum.
Vor Ort: Romantik Hotel am Brühl
Königsberg (Bayern)
Das unterfränkische Königsberg ist eine Kleinstadt wie aus dem Bilderbuch. In der denkmalgeschützten Altstadt dominieren Fachwerkfassaden aus verschiedenen Epochen.
Bamberg
Die Stadt an der Regnitz besitzt die größte unversehrte Altstadt Deutschlands (UNESCO-Weltkulturerbe). Geprägt wird das Ensemble durch Fachwerkhäuser aus dem Mittelalter.
Rothenburg ob der Tauber
Zurückversetzt ins Mittelalter fühlt sich der Besucher der wohl bekanntesten Fachwerkstadt in Deutschland. Die weitgehend erhaltene Altstadt ist Sinnbild deutscher Romantik geworden.
Vor Ort: Romantik Hotel Markusturm
Esslingen
Über 200 Fachwerkgebäude aus dem 13. bis 16. Jahrhundert können in der Stadt am Neckar bestaunt werden. In der Heugasse steht das wohl älteste unter ihnen. Es wurde 1261 erbaut.
Fachwerk in anderen Ländern
Zwar gilt Deutschland als das klassische Fachwerkland, doch auch in vielen Nachbarländern gehört die Holzbauweise zur architektonischen Tradition.
Österreich / Schweiz
Das klassische Fachwerk ist in Österreich recht selten, lediglich im Vorarlberg sind einzelne Häuser zu finden. Im nordöstlichen Teil der Schweiz, dem Zürcher Weinland und in Thurgau sind viele alte Bauernhäuser aus Fachwerk errichtet. In der Schweiz heißen sie Riegelhäuser.
Belgien / Niederlande
Fachwerkhäuser wurden in Belgien und den Niederlanden nur in einigen Provinzen gebaut. In den Niederlanden stehen sie hauptsächlich in der Provinz Limburg und in Belgien in den Provinzen Luxemburg, Limburg und Lüttich.
Frankreich
Die Fachwerkhäuser im französischen Elsass sehen dem typisch deutschen Fachwerk sehr ähnlich. Weiter westlich, in der Champagne oder der Normandie, hat sich um 1600 ein typisch französischer Fachwerkstil entwickelt.
Großbritannien
Fachwerkhäuser wurden in Großbritannien seit dem Mittelalter errichtet. Sie erinnern oftmals stark an den französischen Fachwerkstil. Eine besonders markante Erscheinung ist der Tudorstil, der die Stadthaus-Architektur im Spätmittelalter (um 1500) prägte.
Konstruktion
Woraus besteht ein Fachwerkhaus?
Basis für den Fachwerkbau war und ist der Baustoff Holz. Fachwerkgefüge sind eine holzsparende Skelettbauweise mit allein tragenden Hölzern und nicht tragenden Ausfachungen aus Lehm oder Ziegeln. Die wesentliche Funktion der Holzbauteile liegt vor allem in der Lastabtragung. Die verschiedenen Hölzer müssen die Lasten aufnehmen und an das Fundament bzw. an den Steinsockel weiterleiten. Fachwerk ist eine höchst ökologische, umweltschonende Bauweise, die besonders gut in die heutige Zeit passt.
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