Romantik Blog
Den Alltag bewusster erleben
Ständig neue Termine, immer in Eile – andere Menschen, Gegenstände oder Gefühle ziehen dabei oft an uns vorbei, ohne dass wir sie richtig wahrnehmen. Mit einfachen Achtsamkeits-Übungen entschleunigen sie wirkungsvoll ihren Alltag und beugen damit sogar Krankheiten vor.
Achtsame Stressreduktion
Lehnen Sie sich in Ihrem Stuhl zurück und schauen Sie sich um. Was sehen Sie? Was hören Sie? Was riechen Sie? Achten Sie in diesem Moment besonders auf die Details. Was das soll? Bei dieser einfachen Beobachtung handelt es sich um eine sogenannte MBSR-Übung. Die Abkürzung steht für Mindfulness Based Stress Reduction – Stressreduktion durch Achtsamkeit, Urlaub für Körper und Seele. Das Training wurde vor etwa 40 Jahren von dem US-Molekularbiologen Jon Kabat-Zinn entwickelt und erfährt jetzt eine Renaissance.
Alltagsstress als Auslöser
Im Alltag neigen viele Menschen dazu, ihren Gedanken ständig hinterherzurennen: während wir duschen, denken wir ans Kaffee kochen und das Telefonat, das wir gleich im Büro führen müssen. Wir schalten in eine Art Autopilot, der uns durch den Tag steuert, uns aber blind macht für alles, was uns von unserem Gedankenkarussell positiv ablenken könnte. Das löst im Körper negativen Stress aus, der Burnout, Depression, Panikattacken, Schmerzen und Angstzustände zur Folge haben kann.
Bewusstes Atmen
„Achtsamkeit bedeutet in diesem Zusammenhang, den körpereigenen Autopiloten abzustellen, bewusst im Hier und Jetzt zu sein, indem man wahrnimmt, riecht, schmeckt, sieht, hört“, erklärt Lara Drockner, Mitarbeiterin im Spa-Bereich des Romantik- und Wellnesshotels Deimann in Schmallenberg. Hier können die Gäste verschiedene Meditationstechniken lernen, die auch die Selbstheilung unterstützen und sich in den Alltag integrieren lassen. „Alles beginnt mit bewusstem Atmen“, sagt Drockner. „Welche der Achtsamkeitsübungen für die Gäste jeweils funktioniert, ist dabei ganz individuell.“
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Mehr Achtsamkeit im Alltag
Es gibt drei einfache Übungen, um entspannter und gesünder zu leben.
Die Übungen im Überblick
Den Stress wegatmen
„Bewusst atmen ist unser Anker in Stress-Situationen!“ sagt Lara Drockner. In schwierigen Situationen sich auf die eigene Atmung zu konzentrieren, entspannt und gibt innere Ruhe. Diese Übung können Sie an fast jedem Ort in Ihren Alltag einbauen: Mit aufrechtem Rücken hinsetzen, Schultern entspannen, eine Hand flach auf den Bauch legen, die Augen schließen. Atmen Sie nun tief durch die Nase ein. Fühlen Sie, wie die Luft in den Körper strömt, sich verteilt und wie sich die Bauchdecke wölbt. Atmen Sie ebenso entspannt aus. Spüren Sie, wie die Luft aus dem Körper strömt, sich die Bauchdecke wieder senkt. Diesen Ablauf zehn Mal wiederholen. „Wir empfehlen unseren Gästen, eine Erinnerung auf dem Handy einzustellen, so dass sie ein- bis dreimal am Tag an ihren Atem-Anker erinnert werden“, sagt Lara Drockner.
Achtsam starten
Zu spät aufstehen, ein Sprint ins Bad und zur Kaffeemaschine, um es doch noch halbwegs pünktlich ins Büro zu schaffen – so starten viele Menschen ihren Tag, und häufig zieht sich diese Anspannung bis zum Abend durch. Achtsamkeit am Morgen hilft, den ganzen Tag fokussiert und entspannt zu bleiben. Der achtsame Start lässt sich trainieren: Bleiben Sie nach dem Aufwachen einige Minuten liegen und betrachten Sie die Decke des Raumes: Wie sieht sie aus? Wirft das Licht Schattenmuster? Gibt es Flecken oder Besonderheiten? Setzen Sie sich erst danach auf, strecken sich, fühlen sich in Ihren Körper hinein. An welchen Stellen ist er verspannt? Welche Gedanken und Gefühle steigen in Ihnen auf? Nehmen Sie sie wahr, ohne sie zu bewerten. Jetzt startet Ihr Tag – ruhig und entspannt.
Den Körper scannen
Heilungsprozesse und Entspannung werden angeregt, wenn der eigene Körper häufiger bewusst wahrgenommen wird. „Eine halbe Stunde muss man für einen solchen Body-Scan einplanen“, sagt Lara Drockner. Solch einen bewussten Spaziergang durch den Körper können Sie im Liegen oder Sitzen machen. Wichtig ist, dass Körper und Geist dabei zur Ruhe kommen. Beginnen Sie, ruhig ein- und auszuatmen. Schließen Sie beim Ausatmen die Augen und konzentrieren Sie sich auf die einzelnen Körperregionen – von den Füßen bis zum Kopf. Wie fühlen sich Ihre Zehen an? Wo berühren sie den Boden? Bewegen Sie Zehen und Füße. Was fühlen Sie? Welche Muskeln werden für die Bewegung aktiviert? Das Ziel dieses achtsamen Spaziergangs: Ein tieferes Gespür für das Zusammenspiel von Geist und Körper zu bekommen, Verspannungen abzubauen und stressbedingten Krankheiten vorzubeugen.
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