Grafschaft Schaumburg
Gästekreistreffen vom 26. bis 29. Oktober 2023
im Romantik® Hotel Schmiedegasthaus Gehrke in Bad Nenndorf
Was so alles aus einer Baustellenbesichtigung entstehen kann ...
Die Idee zu einem Gästekreistreffen im Schmiedegasthaus Gehrke wurde Anfang November 2022 geboren. Das Präsidium des Gästekreises war anlässlich der alljährlichen Sitzung zu Gast im Hause Gehrke. Voller Stolz zeigte uns Andreas Gehrke die neuen Räumlichkeiten für das geplante Restaurant „August“, noch im Rohzustand, dass das erfolgreiche Sternerestaurant „La Forge“ nach 25 Jahren ablösen wird. Da wollten wir natürlich auch das Endergebnis der Baumaßnahmen bewundern und so entstand die Idee eines Treffens im „Schaumburger Land“, dass den durchaus sehr guten Ortskenntnissen von Walter Simon hinsichtlich Namensgebung und Programmplanung zu verdanken ist.
Gesagt, geplant, getan.
Am 26. Oktober war es dann so weit, eine kleine, feine Gästeschar fand sich ein und das Gästekreistreffen nahm seinen Lauf. Herzlich in Empfang genommen von Familie Gehrke starteten wir gut gelaunt mit einem guten Aperitif, einem „Free August“ in ein schmackhaftes Drei Gänge Menü rund um die gebratene Bauernente, natürlich mit den passenden Weinen.
Als hätten wir geahnt, dass wir uns am Abend für den heftigen Regen des kommenden Tages gut stärken müssen.
Gästekreisreisende sind wind- und wasserfest und in der Regel kaum zu bremsen, aber der Dauerregen in Bückeburg war schon harter Tobak. Schon auf der Busfahrt nach Bückeburg zur Stadt- und Schlossbesichtigung war vor lauter Regen und tiefhängenden Wolken von der Umgebung gar nichts zu sehen. Den kundigen Gästeführern gelang es, uns vom Regen abzulenken und die Aufmerksamkeit der Gruppe auf die Schönheiten des historischen Bückeburg, zwischen den Ausläufern der Bückeberge und dem Wesergebirge gelegen, zu lenken.
Ihren Aufstieg hat die Stadt Fürst Ernst von Schaumburg zu verdanken, der Bückeburg 1609 zu seiner Residenz machte und ausbaute. Erhalten sind zahlreiche Gebäude aus dem 17. Jahrhundert, darunter ein prächtiges Rathaus, eine mächtige Stadtkirche mit beeindruckender Fassade sowie das ehemalige Residenzschloss, einem Wasserschloss mit Flügeln im Stil der Weserrenaissance. Nachdem die Gästekreisreisende sich nach dem Stadtrundgang in der ehemaligen Hofapotheke soweit wieder getrocknet und gestärkt hatten, ging es dann in Teil zwei des Bückeburg-Programms zur Schlossführung mit einem historischen Einblick in die dortigen Prunkräumen wie dem goldenen Saal und der Schlosskapelle.
Den Tag rundeten wieder drei Gänge im „August“ ab, dem Restaurant im neuen Gewand nach dem Umbau. Besonderes Highlight war diesmal der selbstgemachte Rumtopf. Jeder aus der Gruppe hat Kindheitserinnerungen an den heimischen Rumtopf und das Naschen der „verbotenen Früchte“ … und schon hatte jeder glänzende Augen, schon vor dem Verzehr der Nachspeise.
Am nächsten Tag besserte sich das Wetter zusehends. So gestaltete sich der Ausflug nach Wiedensahl zum Wilhelm Busch Geburtshaus, dass heute das Wilhelm-Busch Museum beherbergt, sowohl trocken als auch mit einer viel besseren Sicht auf die Landschaft - sogar ein wenig Sonne blinzelte hervor. Wilhelm Busch, man kennt „Max und Moritz“, „Fipps, den Affen“ oder auch „die Fromme Helene“. Was begeistert mehr an diesem Mann? Sein Wortwitz, seine Gedichte, die zum Teil fester Bestandteil des deutschen Sprachgebrauchs geworden sind und beinahe für jede Lebenslage und Alltagssituation witzige, ironische und manchmal nachdenklichen Anmerkungen bereithält oder seine Illustrationen und Zeichnungen? Nicht nur mit flotter Feder festgehalten, sondern präzise beobachtet und zu Papier gebracht. Wer übrigens bei der Zeichnung von Max und Moritz ganz genau hinsieht, kann eine gewisse Ähnlichkeit des jungen Wilhelm Busch in einem der Beiden (der mit der „Tolle“) entdecken. Zu Empfehlen ist nicht nur das Museum in Wiedensahl, sondern mit Wilhelm Busch kann ein ganzer Dorfspaziergang durch den Ort unternommen werden, auf den Wegen seiner Kindheit aber auch des erwachsenen Mannes, als er im Pfarrhaus bei seiner Schwester Fanny einige Jahre wohnte.
Und Wilhelm Busch lässt uns am Abend auch nicht los, das Gala-Menü aus der ehemaligen Sterneküche des „La Forge“ des Schmiedegasthauses ist an die Zeit und das Leben Wilhelm Buschs angelehnt und lässt keine Wünsch offen, weder vom Geschmack her noch von der Raffinesse und den dazu passenden Weinen, die Andreas Gehrke für uns wieder perfekt ausgesucht hat. Und als „Sahnehäubchen“ hat sich unsere muntere Gruppe am Galaabend noch vergrößert, denn zwei Gästekreismitglieder waren taggleich zu einem Kurzurlaub eingetroffen und wurden natürlich direkt für den Galaabend des Gästekreistreffens mit vereinnahmt. Gut gelaunt ging es durch den Abend mit guten Gesprächen und vielen, leckeren Sachen (fest und flüssig). Der Küchen- und Servicecrew des Schmiedegasthauses konnte ein mit Scheinen „gut gefülltes Säckel“ als Dankeschön übergeben werden, diesmal nicht an das jüngste Mitglied der Crew, sondern an die einzige Frau in der Riege! An dieser Stelle muss erwähnt werden, dass sich das Haus sehr bei der Ausbildung neuer Fachkräfte engagiert und hier mit viel Herzblut sowohl bei Ausbildung als auch beim Thema „Integration“ zu Werke geht. Zu dem bereits vorhandenen Glaspokal mit dem „alten“ Emblem des Gästekreises gesellte sich nun im Schmiedegasthaus ein zweiter Pokal mit dem neuen Logo des Gästekreises als Dank an die Familien Ernst-August und Andreas Gehrke, die sich engagiert in liebenswerter, sehr familiärer Manier um uns während unseres Aufenthaltes gekümmert haben. Und wer braucht angesichts solcher tollen Gastgeber auch noch gutes Wetter?
Birgit Kompa, Niedernhausen