Mitgliederversammlung
im Romantik® Hotel Schubert
vom 11. - 14. April 2024 in Lauterbach
Die Teilnehmerzahl der letztjährigen Mitgliederversammlung in Parsberg hatte einen absoluten Tiefpunkt erreicht. Die Gründe lassen sich mit der Altersstruktur unserer Mitglieder, als auch mit den Entfernungen zu den nicht immer nahen Hotel-Standorten durchaus nachvollziehen. Vielleicht lag es auch an dem „Kurzprogramm“, das der Mitgliederversammlung geschuldet war.
So hatte das Präsidium in diesem Jahr gleich an zwei Stellschrauben gedreht und einen Ort in der Mitte Deutschlands ausgesucht. Gleichzeitig wurde mit der Tradition gebrochen, die Mitgliederversammlung am Samstagvormittag stattfinden zu lassen. Und so begann am Anreisetag nach Kaffee und Kuchen das Treffen gleich mit der Mitgliederversammlung – und wir hatten zwei ganze Tage für zusätzliche Programmpunkte.
Schaut man auf die Landkarte, dann liegt das Romantik® Hotel Schubert im hessischen Lauterbach in der „goldenen Mitte“ Deutschlands. Das ebenso romantische Fachwerkstädtchen am Fuße des Vogelsberges reizt mit engen Gässchen und malerischen Häuserfronten im Fachwerkstil. Und die kreative Küche des Küchenchefs Stefan Schubert schmeckt nicht nur ausgezeichnet, sondern ist es auch mit dem Bib Gourmand des Michelin, 2,5 Kochlöffeln im Schlemmeratlas, 1 Haube im Gault & Millau und 5,5 Gusto Pfannen.
All diese Rahmenbedingungen ließen dann 32 Mitglieder des Gästekreises die Koffer packen, um der Einladung unseres Präsidenten Wilhelm Heidemann nach Lauterbach zu folgen. Und alle brachten für die vier Tage auch frühlingshaftes bis sommerliches Wetter mit. Wenn das mal kein gutes Omen war!
Mitgliederversammlung
Da keine Wahlen anstanden, konnten die einzelnen Tagungspunkte recht zügig abgehandelt werden. Das Protokoll der Versammlung wird zeitnah separat den Mitgliedern zugestellt. Traditionsgemäß fand dann nach dem offiziellen Teil das Pflanzen des Erinnerungsbaumes durch unseren Präsidenten Wilhelm Heidemann und die Gastgeberin Britta Schubert statt. Leider gibt es keinen Gartenbereich rund um das Hotel, wo das Bäumchen anwachsen könnte und so hat die Stadt Lauterbach hinter dem Stadtpalais Hohhaus, in unmittelbarer Nähe zum Romantik® Hotel Schubert, eine Fläche zur Verfügung gestellt. Dort hat der Erinnerungsbaum nun seinen Platz gefunden und später wird dann noch mit einem Schild auf den Anlass des Ereignisses hingewiesen.
Begrüßungsabend mit regionalem Menü
Eingangs hatte ich ja bereits die ausgezeichnete Küche im „Schuberts“ erwähnt. Daher findet diese auch hier mal des Öfteren Erwähnung. So begann nach der Begrüßung und Aperitif durch Gastgeberin Britta Schubert der erste Abend mit einem regionalen Menü, bestehend aus Rindertatar, Lammrücken, Saiblingsfilet, Blätterteig mit Honig, Erdbeeren und Rhabarber. Da es das erste Treffen im neuen Jahr war, gab es natürlich viel zu erzählen und die Gästekreismitglieder tauschten fleißig ihre Reiseerlebnisse aus diversen Romantik® Hotels aus.
Stadtführung in Fulda
Der Bus brachte uns am Morgen des Freitags nach Fulda, das reich an Sehenswürdigkeiten ist, darunter viele mit religiösem Charakter, wie der beeindruckende Dom. Zwei Gästeführer in historischer Kleidung empfingen uns vor dem Dom zu einem einstündigen Rundgang durch das Barockviertel, Altstadt und zum Dom. Unsere Stadtführerin spielte die Ehefrau des Baumeisters Johannes Dietzenhofer und hatte allerlei aus der damaligen Bauzeit zu berichten.
Nicht ohne Grund wird Fulda auch als Barockstadt bezeichnet. Viele schöne Bauten aus dieser Epoche säumen die Straßen und Plätze der Innenstadt und sorgen für ein geschichtsträchtiges Flair. Der bemerkenswerteste Bau aus dieser Zeit ist mit Sicherheit der Dom – das Wahrzeichen der osthessischen Stadt. Imposant und erhaben präsentiert er sich, ohne dabei hochtrabend oder protzig zu wirken. 1712 wurde er nach achtjähriger Bauzeit durch den Stiftsbaumeister Johannes Dietzenhofer fertiggestellt. Zuvor stand hier eine Kloster- bzw. Stiftskirche des 744 im Auftrag des Heiligen Bonifatius gegründeten Klosters Fulda. Seine Gebeine wurden in der Westkrypta der Klosterkirche bestattet. Bis heute ist sein Grab Ziel für Wallfahrer und Touristen aus nah und fern.
Neben dem Dom gibt es noch weitere Bauten aus der Barockzeit zu entdecken, wie das Stadtschloss, das Einblicke in den Lebensstil des 18. Und 19. Jahrhunderts gewährt. Das Stadtschloss war Residenz der fuldischen Landesfürsten und wurde ebenfalls von Baumeister Dietzenhofer zu einem Barockbau umgebaut, nachdem es in früherer Zeit eine mittelalterliche Abtsburg war.
Zurück aus der Barockzeit gab es dann in der Weingesellschaft in Fulda unseren Mittagsimbiss mit Wurst und Käse, natürlich begleitet von einem (oder zwei) Gläschen Wein.
Traditionelles Töpfer-Handwerk
Nachdem uns der Bus dann wieder in Lauterbach abgesetzt hatte, begann am Nachmittag die Besichtigung der ortsansässigen Töpferei Bauer, einem handwerklichen Meisterbetrieb mit über 445 Jahren Tradition. Es ist die älteste und größte Töpferei in Hessen und wurde schon vierzehnmal vom Vater auf den Sohn weitergegeben. Immer noch werden hier die Gegenstände in reiner Handarbeit auf der Töpferscheibe geformt, anschließend von Hand dekoriert, glasiert und schließlich gebrannt. Das Angebot reicht dabei von Gebrauchs- und Kunstkeramik, Licht- und Dufthäusern, bis Räucherhäuschen und -Drachen, sowie Gartenkugeln und -Keramik, sowie Sonderanfertigungen.
Traditionelles gab es dann abends auch aus der Küche von Stefan Schubert und seinem Team: SPARGEL in zweierlei Kreationen, eingeleitet mit „falscher Tomate“ und abgerundet mit Blutorgangen-Parfait – köstlich dekoriert.
Erlebniskäserei in der Hungener Käsescheune
Am Samstag stand die Besichtigung der Käsescheune in Hungen mit einem „Käse-Tasting“ auf dem Programm. Der Käse aus der Hungener Käsescheune wird nicht nur im Gießener Raum und in der Wetterau, sondern auch im Rhein-Main-Gebiet überaus geschätzt. Die traditionelle Käserei begeistert mit bester regionaler Käsevielfalt. Täglich werden hier feinste Käsesorten uns bester Bio-Kuh-, Bio-Ziege- und Demeter-Schafmilch hergestellt. So gibt es hier Sorten, von denen die meisten wohl noch nie gehört haben: Licher Bierkäse, Äppelwoi-Schnittkäse, Hungener Pfefferkäse, Safrankäse, Spätburgunderkäse, Orangen-Pfefferkäse – um nur einige interessante Sorten zu nennen. Aber auch Weichkäse, Butterkäse oder Hirtenkäse nach Feta Art seien hier genannt. Und als neuste Innovation hat der Käse „Heumichel“ aus hessischer Bio-Heumilch den Hessischen Jurypreis 2023 gewonnen.
Bevor wir sieben Käsesorten mit leckerem Feigensenf verkosten konnten, hatten wir noch Gelegenheit, durch die gläsernen Fronten einen Blick hinter die Kulissen der Schaukäserei zu werfen. Hier wird der Käse noch traditionell in Kleinkäsewannen handwerklich produziert. In diesen wird die Milch dick gelegt, mit der Käseharfe von Hand geschnitten und der Bruch dann in die Käseformen geschöpft.
Unter unseren Füßen gewährte die gläserne Bodenplatte noch einen zusätzlichen Blick in die „Schatzkammer“, den sogenannten Reifekeller. Hier erhält der Käse durch Veredelung mit Kräutern, Blüten, Beeren oder Schimmelkulturen dann seinen letzten Schliff und entfaltet nicht nur sein typisches Aroma, sondern überrascht auch mit ganz neuen Geschmacksnuancen. Ich muss gestehen, als normalerweise „Nichtkäse-Esser“ habe ich meinen Probierteller komplett geräumt. Den Abschluss bildete dann noch ein leckeres Spargelsüppchen.
Viele der Gästekreismitglieder waren ebenfalls angenehm überrascht von der Käsevielfalt und haben sich für zu Hause entsprechend eingedeckt.
Schlitzer Destillerie
Nach so viel Käse „hätte“ jetzt die Besichtigung der Schlitzer Destillerie auf dem Programm gestanden – mit ein paar Verdauungsschnäpsen inklusive. Wir waren auch schon auf dem Hof, bis wir feststellten, dass die Destillerie vergessen hatte, unsere Führung mit allem Drumherum „einzubuchen“. Andere Gruppen hatten bereits unseren Platz eingenommen.
Die Schlitzer Destillerie ist eine der ältesten Brennereien der Welt seit 1585. Mit viel Leidenschaft – im Herzen der romantischen Burgenstadt Schlitz – schaffen die dortigen Destilliermeister ausgezeichnete Brände, Whiskys, Gin, Frucht- und Kräuterliköre mit insgesamt 60 verschiedenen Varianten. – Und das sollte uns nun alles entgehen? – Nein!
Ein Anruf bei unserer Gastgeberin Britta Schubert ergab, dass sehr viele dieser Edelbrände auch im Hotel vorhanden sind, und so lud uns Frau Schubert spontan zu einem Tasting ins Hotel ein. Als wir mit dem Bus vorfuhren, war alles bereits hergerichtet – genügend Gläser und eine breite Auswahl an Spirituosen. Herzlichen Dank für diese kreative Umsetzung der „Probierstunde“.
Einige hatten sich in der Destillerie vor Ort eingedeckt, um das Tasting mit ihrem Lieblingsgetränk zu Hause nachzuholen. Und so habe ich mich auch an meines erinnert, welches ich jetzt beim Schreiben dieser Zeilen verköstige. Dann sprudeln die Buchstaben gleich etwas flotter.
Gala-Abend mit Foto-Show
Den Abschluss des Gästekreistreffens bildete der Gala-Abend. Doch vor dem flüssigen Aperitif war erst noch ein fotografischer Aperitif angekündigt. Das Präsidiumsmitglied Heinz-Peter Gerber hatte von den sieben Gästekreistreffen des Jahres 2023 eine mit passender Musik unterlegte Bildershow zusammengestellt. So konnten alle Teilnehmer:innen noch einmal das vergangene Jahr Revue passieren lassen oder sehen, was sie „verpasst“ haben:
RH Hirschen, Parsberg (Mitgliederversammlung) / RH Gersberg Alm, Salzburg (Schirmherrentreffen) / RH Mondragon, Zieriekzee (Wasser, Wein und eine historische Stadt) / RH Fürstenhof, Landshut (Landshuter Fürstenhochzeit) / RH Bösehof, Bad Bederkesa (Torf, Milch und Fischerei) / RH Schmiedegasthaus Gehrke, Bad Nenndorf (Grafschaft Schaumburg und Wilhelm-Busch-Land) / RH Zehntkeller, Iphofen (Silvester in Franken). Alle, die keine Gelegenheit hatten, diesen etwa 20-minütigen Film zu sehen, haben nun die Möglichkeit, diesen auf unserer Gästekreis-Homepage unter „Gästekreistreffen“ anzusehen.
Zum Gala-Abend konnten wir wiederum den Vorstandsvorsitzenden der Romantik® Hotels & Restaurants Herrn Thomas Edelkamp mit seiner Gattin begrüßen, die immer gern gesehene Gäste in unseren Reihen sind. Durch die Unterstützung der Frankfurter Zentrale werden einige Umsetzungen der Arbeit im Gästekreis erheblich erleichtert. Nochmals herzlichen Dank an Herrn Edelkamp und seine Mitarbeiterinnen an dieser Stelle.
Die Küchencrew hatte sich zum Abschluss des Gästekreistreffens noch einmal herausragend betätigt, indem sie uns Vitello tonnato, Schwarzwurzelcreme-Suppe, Vogelsberger Rehrücken, Kabeljaufilet und Törtchen von Mousse und Mango kredenzten.
Nachdem wir nun einige Tage vom gesamten Hotelpersonal auf eine äußerst freundliche und zuvorkommende Art „verwöhnt“ worden waren, konnten wir uns nach dem Galadinner mit einem großzügigen Tipp für alle bedanken und die Gastgeber erhielten bereits den dritten Glaspokal des Gästekreises.
Mein Fazit: Wir kommen gerne wieder, denn ich kann nur bestätigen, was im Romantik® Guide bzw. im Magalog über das Romantik® Hotel Schubert geschrieben steht: „Exzellente Küche in Deutschlands goldener Mitte“.
Fast hätte ich es vergessen: Eine Urkunde gab es für das Romantik® Hotel Schubert auch noch. Denn Sie sind heute Abend „spontan“ neues Fördermitglied des Romantik® Gästekreises geworden. Herzlichen Dank für die Bereitschaft, den Gästekreis auch auf diese Art und Weise zu unterstützen.
Heinz-Peter Gerber, Holle (Text und Fotos)